Alles nur geklaut? Plagiatsfälle bei Firmenlogos

Designer und Grafikabteilung haben lange an einem Entwurf für das Firmenlogo gearbeitet und all ihre kreative Energie hineingesteckt – und plötzlich erscheint irgendwo ein ähnliches Logo, das irgendwie gleich, aber irgendwie auch ein wenig anders aussieht? Sieht nach einem klaren Fall von Ideenklau aus. Und während es zwar umgangssprachlich heißt, dass Nachahmung die beste Form der Anerkennung sei, so sind unerlaubte Plagiate etwas ganz anderes. Inspiration ist das eine, doch absichtlicher Ideenklau ist verboten und unkreativ. 

Unerlaubte Kopien von Logos oder Produkten verunsichern nämlich nicht nur die Konsumenten, sondern können für das Originalprodukt bzw. das ursprüngliche Unternehmen unangenehme Publicity bringen, wenn die Plagiats-Firma schlechte Produkte entwickelt und Kunden die beiden Anbieter möglicherweise in Verbindung miteinander bringen. Um dagegen vorzugehen, sollte man seine Entwürfe stets schützen lassen – in Deutschland ist das mit verschiedenen Gesetzen möglich. Welche es gibt und was einige dreiste Plagiatsfälle sind, stellen wir dir heute vor. 

Entwürfe zur Sicherheit schützen lassen

Wenn man ein Logo oder eine Marke entwickelt, sollte man sich schon im Vorfeld informieren, wie man seinen Entwurf schützen lassen kann, damit man gegen ein eventuell auftretendes Plagiat rechtlich vorgehen kann. Das Urheberrecht in Deutschland gibt vielen Kreativschaffenden die Möglichkeiten, ihre Ideen schützen zu lassen. Speziell im Bereich Design ist aber auch das Gebrauchsmustergesetz von Relevanz, bei dem allerdings einige Einschränkungen gelten. Eine reine Idee an sich zu schützen ist schwierig – eine Option wäre es, während der Ideenentwicklung eine Schutz- oder Geheimhaltungsklausel zu vereinbaren und mit einem Anwalt entsprechende Rechte und Verbote aufzusetzen. 

Plagiatsvorwurf gegen Logo der Olympischen Spiele 

Bei den Olympischen Spielen handelt es sich zwar nicht um eine Firma, deren Logo man plagiiert hat, doch da die Debatte um das Logo auch in der breiten Bevölkerung bekannt wurde, ist es ein geeignetes Beispiel für unser Thema. Eigentlich hätten die Spiele diesen Sommer in Tokio stattfinden sollen; mit einem ursprünglichen Logo, das sehr grafisch und zurückhaltend gestaltet war. 

Doch es verging nicht viel Zeit, bis sich Designer des Théâtre des Liège aus Belgien mit einem Plagiatsvorwurf meldeten und auf die frappierende Ähnlichkeit beider Entwürfe hinwiesen. Dass es sich bei dem Logo-Entwurf für die Spiele tatsächlich um ein wissentliches Plagiat handeln sollte, wurde vom japanischen Designer zurückgewiesen – aber dennoch entstand ein öffentlicher Druck, der das Komitee dazu bewegte, das Logo zurückzuziehen und einen neuen Entwurf zu präsentieren. 

Vorwürfe häufig aus asiatischem Raum

In vielen Fällen richten sich Plagiatsvorwürfe gegen asiatische Unternehmen, die ihre Firmenlogos hin und wieder gerne an bereits bestehenden Entwürfen ausrichten. Häufig vom Ideenklau betroffen sind Autofirmen, deren Logos vor allem in China gerne mal hemmungslos als Vorlage genommen werden.

So wurde das BMW-Design Opfer eines dreisten Logo-Klaus vom chinesischen BYD, und der Mercedes-Stern fand sich in abgewandelter Form beim asiatischen Logo von BAW wieder. Auch Automarken wie Lamborghini (Kopie vom englischen Arash) und der amerikanische Jeep (Kopie vom philippinischen Geep) wurden Opfer des Ideenklaus. Nicht selten wurde auch unter Nachbarländern kopiert, wie beim japanischen Subaru (Jiangan aus China) oder bei Toyota, dessen Logo gleich von mehreren chinesischen Firmen als Vorlage genutzt wurde.